Die Keramikerin Helen Levi zeigt schöne Tonmagnete

Die Keramikerin Helen Levi erschafft in ihrem Atelier Schönheiten aus Ton. Hier gibt sie ein paar DIY Ideen weiter.

Gerade hat die junge New Yorker Keramikerin Helen Levi eine neue Werkstatt im Industriegebiet Red Hook bezogen. Das zweistöckige Backsteingebäude mit seinen freiliegenden Balken liegt inmitten von Wohnhäusern.

„Hier ist alles so schön verschlafen, das Gebäude ist ruhig, die Straße ist ruhig, alles ist plötzlich so ruhig – und wenn ein Lastwagen vorbeikommt, unterstreicht das die Stille umso mehr.“

Helen ist im East Village geboren und aufgewachsen, und sie lernte schon in der Grundschule zu töpfern. Heute unterhält sie ihr eigenes Label in Brooklyn und stellt hängende Pflanzentöpfe, Becher und Karaffen her. Spontan zeigt sie uns eine kleine Übung: Tonmagnete zum Selbermachen.

Anleitung für Tonmagnete

Das wird gebraucht

Verschiedenfarbige Tonreste, Namens- oder Designstempel, Messer, Unterlage, Nudelholz, Schwamm, Rundmagnet und Sekundenkleber.

So geht’s

Mische Tonreste und knete sie gut. Rolle eine ebene Fläche aus. Drücke den Stempel sanft in den Ton. Klebt der Stempel daran, muss der Ton noch ruhen. Mit einem Messer um den Stempel herumschneiden. Wenn die Stücke trocken sind, scharfe Kanten mit dem Schwammglätten. Nach dem Brennen einen Magneten mit Sekundenkleber befestigen.

Das Resultat

Farbenfrohe Tonmagnete für viele Gelegenheiten.

Lernen, loszulassen

Wie die meisten New Yorker strahlt Helen eine ansteckende Lebensenergie aus. „Ich bin sehr ungeduldig und habe es oft eilig. Das Material Ton macht da natürlich nicht mit. Immer wieder gehen mir Stücke kaputt, ich lasse sie fallen oder kann sie nicht auffangen. Wenn man mit einem zerbrechlichen Material arbeitet, muss man lernen loszulassen.”

Einen riesigen Pflanzentopf aus ihrer allerersten Serie hat sie immer noch im Sortiment. „Die ideale Größe haben Terrakottatöpfe, wenn ein kleiner Baum hineinpasst“,erklärt sie. Der Bezug zur Natur zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Arbeiten. Lieber probiert sie unterschiedliche Tonarten und -farben aus, als sich in der Glasur zu verkomplizieren.

Ich finde die natürlichen Farben und Marmorierungen des Tons spannender als die Glasur.

Die Stücke ihrer Kollektionen sind oft von farbigen Wellen durchzogen und orientieren sich immer an den vier Elementen. „Ich lasse mich gern von meiner Umgebung inspirieren, dann mische ich auch mal zufällig gefundene Materialien in meine Glasuren. Das ergibt wunderschöne Formen, Strukturen und Tönungen“, schwärmt sie. So entstand aus der Erinnerung an den Horizont des schottischen Islay die Idee für einen blau-grauen Becher. „Dieser Becher hat super zum Wasser gepasst. Farblich angeglichen habe ich ihn nicht. Er war gut, so wie er war.“

Glückliche Zufälle

Manchmal kann man die Dinge nicht planen, auch beim Töpfern nicht, man muss sie einfach zulassen. Glückliche Zufälle sind selten, aber eine himmelblaue Glasur, die sich anfangs nicht zum erhofften Ergebnis entwickelt hatte, gehört heute zu ihren Favoriten.

Braucht sie eine Auszeit, spaziert sie mit ihrem Hund Billy durch den Red Hook Park im Herzen von Brooklyn. „Hier fühle ich mich weit entfernt von der Stadt und bin doch mittendrin.“ Helen ist schon jetzt eine bedeutende Keramikkünstlerin in den USA. Ihr Credo: „Zu wissen, dass ich auf jeden Fall immer mehr dazulernen kann, ist für mich das Spannende an meiner Arbeit.“

Text + Foto: Freunde von Freunden

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