Helle und sanfte Töne erklingen, wenn zur Wintersonnenwende die Hölzer der Fichten zu hauchdünnen Schindeln verarbeitet werden. Die Geschichte eines alten Handwerks.
Text und Foto Stephan Bösch
3 Fragen an Emil Bühler
Warum tun Sie, was Sie tun?
Wir wollen die Milchproduktion bald aufgeben. Dann habe ich mehr Zeit für die Schindeln. Das Holz immer und immer wieder zu spalten hat etwas Meditatives für mich. Mit dieser Arbeit und einem warmen Ofen bin ich zufrieden. Manchmal habe ich keine Lust zu schindeln. Dann lasse ich es einfach bleiben und gehe in den Wald.
Was ist Ihr Wunsch?
Ich würde gerne mal Leute kennenlernen, die meine Schindeln an ihrer Fassade haben. Das kam bisher nie vor, denn die Schindeln holt der Dachdecker ab. Ja, das würde mich freuen.
Was wollen Sie weitergeben?
Das Handwerk ist nicht schwer, es braucht vor allem Erfahrung. Aber auch die Freude, den Sinn am Werken und Arbeiten. Habe ich einen Stapel Schindeln gespalten, lege ich mich am Abend zufrieden ins Bett und schlafe sofort ein.