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Der Superorganismus Bien

Wissen

Seit Jahrtausenden stehen Mensch und Bienen in einer innigen Beziehung zueinander. Für den Menschen war die Biene schon immer mehr als nur ein Honiglieferant.

Mensch und Honigbiene gingen bereits vor vielen Tausend Jahren eine Beziehung ein. Davon zeugen Felsenmalereien aus Europa, Afrika und Asien. Die bekannteste Malerei ist in den spanischen Höhlen Cuevas de la Arana zu finden. Sie zeigt, wie ein Mensch, von Bienen umflogen, mit den Händen aus einem Baumstamm Honig nimmt.

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Damals verhielt sich der Mensch nicht anders als der Honigdieb Bär. Doch schon bald wandelte sich diese Art der Begegnung. Auf das 10. Jahrhundert vor Christus wird ein Bienenhaus datiert, das Forscher der Hebräischen Universität von Jerusalem 2007 bei Ausgrabungsarbeiten entdeckten: die Imkerei von Tel Rehov mit mehr als 30 Bienenstöcken auf mehreren Etagen.

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Da Honig das älteste und bedeutendste Süßungsmittel der Menschheit ist, richtete sich die Aufmerksamkeit auch auf das Bienenvolk selbst: Immer wieder aus sich selbst heraus neu entstehend, galt es als unsterblich. So nehmen Honigbienen schon bei den alten Ägyptern eine herausragende Stellung ein. Sie seien aus den Tränen des Sonnengottes Ra entstanden und wurden besonders verehrt.

In allen Weltreligionen und in vielen Kulturen gilt die Biene als Symbol für das Göttliche, als heiliges Insekt, das auch eine Brücke zwischen dem Diesseits und dem Jenseits herstellt. Monarchen setzten die Biene immer wieder als Hoheitszeichen ein. Napoleon Bonaparte erhob sie zum Symbol für sein Land und lies die Krönungsmantel für sich und seine Gattin Josephine mit goldenen Honigbienen besticken, um die Bourbonen-Lilien zu ersetzen.

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Selbst heute gilt die Honigbiene als Inspiration für Politik und Management: Den Superorganismus Bien zeichnet ein starker Zusammenhalt aus, in dem jede einzelne Biene für das Ganze lebt und arbeitet. All sein Handeln zielt auf das Fortbestehen und auf die Zukunft.

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Zur Zukunft der Artenvielfalt auf der Erde trägt die Biene durch ihre Bestäubungsleistung entscheidend bei. Seit 2006 ist das Phänomen des Bienensterbens bekannt. Es steht übergeordnet für die Verarmung von Pflanzen- und Tierarten, für die Stabilität von ganzen Ökosystemen und damit für die Art und Weise, wie wir Menschen unserer Umwelt begegnen.