Die Slow Flower-Bewegung setzt sich für regionalen, saisonalen und biologischen Blumenanbau ein. Und fördert so Biodiversität und gesunde Böden. Egal ob mitten in der Stadt oder auf dem Land: nachhaltige Blumen werden immer beliebter.
Folgen der Billigblumenindustrie
In der konventionellen und der Billigblumenindustrie hingegen werden Schnittblumen oft um den halben Globus geflogen, mit verheerenden Folgen für Mensch und Umwelt: Laut Greenpeace ist Kolumbien nach Holland das weltweit zweitgrößte Exportland für Schnittblumen – und Deutschland der größte Importmarkt. Das verursacht nicht nur extrem viel CO2, darüber hinaus werden allein in Kolumbien jährlich etwa 200 Kilogramm Pestizide pro Hektar versprüht.
Wertvolle Ressourcen
Das Bewässern der Blumen in den Gewächshäusern verbraucht große Mengen an kostbarem Wasser, weshalb der Grundwasserspiegel etwa in vielen afrikanischen Anbauländern bereits um mehr als 60 Meter gesunken ist. Die einheimischen Beschäftigten erhalten nur ein extrem niedriges Gehalt von umgerechnet weniger als 40 Euro pro Monat und müssen nicht selten um ihre Gesundheit fürchten.
Nachhaltige Blumenzucht
Die Prinzipien der Bio-Blumenzucht folgen umweltschonenden Leitlinien: Es werden weder Pestizide noch Insektizide eingesetzt, zur Düngung wird nur organisches Material genutzt, und generell werden keine genmanipulierten Pflanzen verwendet. Vielmehr wird auf eine besonders reiche Sortenvielfalt geachtet, im besten Fall werden insektenfreundliche Blumen angebaut. Auf diese Weise leistet die Bio-Blumenzucht einen wichtigen Beitrag gegen das Artensterben und für gesunde Arbeiter:innen und Böden.
Die ganze Reportage zum biologischen Blumenanbau in Paris ist in Werde 22/1 erschienen. Online gibt es sie hier.