Wir haben den Bienen einige Probleme beschert. Und wir können einiges dafür tun, damit es ihnen wieder besser geht. Mit diesen einfachen Ideen sorgen wir für ein bienenfreundliches Klima. Und helfen damit auch uns selbst.
Mehr Blüten, bitte
Nahrungsangebote schaffen
1. Blumenmischungen säen geht ganz einfach und sorgt für Nahrungsangebot im Garten und auf dem Balkon. Schön anzusehen sind Kornblume, Ringelblume und Phazelie außerdem. Bio-Saatgut gibt es z. B. bei Bingenheimer Saatgut.
2. Der Rasen sieht noch besser aus, wenn er von blühenden Randstreifen umgeben ist. Wer Teile der Wiese nur zweimal im Jahr mäht, hilft Insekten und wird sich nach und nach über mehr blühende Vielfalt im Garten freuen können.
3. Hecken und Obstgehölze bringen zusätzliche Blüten in den Garten. Von essbaren heimischen Sorten wie Apfel, Kirsche oder Schlehe hat man dann selbst auch noch etwas. Dank der Bienen, die die Blüten freundlicherweise bestäuben.
Regenerative Landwirtschaft fördern
Pestizidfreie Natur unterstützen
Die Rechnung ist ganz einfach: Je weniger Gifte auf dem Acker landen, desto besser geht es Insekten, Vögeln und auch uns. Regenerative Landwirtschaft zu fördern ist daher der wichtigste Beitrag zu einer pestizidfreien Natur. Und darüber hinaus folgen Landwirte, die nach Demeter- Richtlinien oder Regeln der Permakultur arbeiten, nicht nur der „Frei von“-Idee, sondern sorgen dafür, dass unsere Böden reicher und lebendiger werden. Ein aufbauender Kreislauf, der stabile Ökosysteme schafft. Und der übrigens genauso gut im eigenen Garten funktioniert. Wer regenerativ gärtnert, braucht keine Erde mehr aus dem Baumarkt ranzuschaffen, denn die gedeiht dann auf dem Kompost. Mehr Infos unter demeter.de/biodynamische-landwirtschaft
Beobachten und staunen
Beziehung aufbauen
Unser Verhältnis zur Natur ist schon manchmal seltsam. Wir kämpfen auf allen Kanälen für den Klimaschutz und kennen die, für die wir uns einsetzen, gar nicht persönlich. Also bitte einmal nachmachen: Nistplatz für Wildbienen schaffen, ein nettes Plätzchen in der Nähe suchen und warten. Wer Glück hat, kann beobachten, wie eine Mauerbiene dort ihre Eier ablegt und dann beginnt, die Brutzellen mit Lehm abzudichten. Ein Schauspiel, um das das Insekt keinen Wirbel macht, das aber an Eifer, Fürsorge und Persönlichkeit kaum zu übertreffen ist. Wer das beobachtet, versteht in fünf Minuten intuitiv mehr, als er in zehn Büchern lesen kann. Bei all den Debatten um unsere Zukunft lohnt es sich hin und wieder, den Stecker zu ziehen, rauszugehen und einfach hinzuschauen. Das Beste ist: Das alles gibt es umsonst, zu unendlich vielen Themen, und konsumieren muss man ausnahmsweise auch mal nichts. Naturexkursionen etwa über nabu.de
Gesellschaft mitgestalten
Teil einer Initiative werden
Ob traditionelle Umweltschutzorganisation oder Fridays for Future: Es gibt viele Initiativen, die man unterstützen, denen man seine Stimme geben oder bei denen man gleich mitgestalten kann. Die Stuttgarter Bioimker von Summtgart etwa haben in Baden-Württemberg das Volksbegehren Artenschutz „Rettet die Bienen“ gestartet. Ziele sind die Verdoppelung der biologischen Anbauflächen im Land und die konsequente Reduktion chemischer Pflanzenschutzmittel. Mit ähnlichen Forderungen setzt sich Thomas Radetzki von der Aurelia Stiftung für die Bienen ein. Die Petition Pestizidkontrolle unterzeichneten im Frühling mehr als 70.000 Menschen.
Mehr Infos unter pestizidkontrolle.de oder volksbegehren-artenschutz.de
Imker werden
Selbst Bienen halten
Imkern ist längst nicht mehr nur etwas für ältere Herren mit Gartenparzelle. Wer ausprobieren möchte, wie Mensch und Biene zusammenpassen, findet bei Imkervereinen zahlreiche Seminare und Kursangebote. Mellifera etwa bietet Einführungen in die ökologische Bienenhaltung an und zeigt, wie Bienen wesensgemäß versorgt werden können. Für den einfachen Start hat der Verein die sogenannte Einraumbeute entwickelt, mit der man sofort loslegen und sich schon bald über den eigenen Bio-Honig freuen kann. Kursangebote und Bauanleitung unter mellifera.de
Gesund leben
Einfachheit schätzen lernen
Was Bienen hilft, hilft auch uns. Regionale Bio-Lebensmittel, Mobilität mit dem Rad, gemeinschaftliche Arbeit an Natur und Gesellschaft: Das gute Leben ist recht einfach, verbraucht wenig Ressourcen, fördert Genuss und Zeit. Wer sich also selbst etwas Gutes tun möchte, schafft ein bienenfreundliches Klima. Wer dann feststellt, dass Vielfalt wächst, wird merken: Dieses Leben fühlt sich gut an.